Haititai zusammen,
zusammen mit einem Kollegen, der momentan im Urlaub ist, übernehmen wir sogar Gruppengespräche von bis zu vier Personen bisher, um dies überhaupt zu bewältigen.
Erst gerade vor guten zwei Stunden habe ich ein intensives Gespräch mit einem Patienten gehabt das eine Stunde dauerte + die Zeit mit der Polizei.
Das bedeutet, ich war um die 90 Minuten lang in diesen Fall eingebunden. Das bedeutet auch, wenn wir wie heute morgen, nur zu dritt auf der Insel unterwegs sind, längere Wartezeiten für andere Patienten. Also, was wollt ihr - längere Wartezeiten oder eine Psych. Behandlung? Solange man sich noch nichtmal darüber einig ist, wirds sowieso schwer, es überhaupt einem zurecht zu machen.
Ich kann zu den psych. Anliegen auch nur sagen, dass es mich ebenfalls extrem verwundert, dass es überhaupt Kollegen gibt, die Patienten nach langen Gesprächen abweisen.
Teilwese, wenn man mal am Rande zuhört, bekommt man dann so Sätze nach 4 Minuten Gespräch mit wie: "Aha, na das ist ja kein Grund, tschüß", obwohl man innerhalb eines Gespräches durchaus IMMER Begründungen finden kann, die eine Einweisung ermöglichen. Wenn die Kollegen jedoch keinerlei Interesse an intensiven Gesprächen haben, sondern sie alles vorgekaut haben wolle, anstatt sich dem Patienten so anzunehmen, wie er nun mal ist, kann ich die Frustration der Zvilisten verstehen.
Wenn mein Patient es schafft, mich in einem vierzig minütigen Gespräch zu binden, ist es mir auch egal, ob nun auch alles logisch Zusammenpasste oder nicht. Dann wird er eingewiesen, eben weil die Dauer dann passt. Was noch lange nicht heißt, dass jeder von mir eingewiesen wird. Wenn jemand 10Hinweise bekommt, man solle sich ein psych. Anliegen ausdenken und dann immernoch nur davon erzählt wie böse Banditen sind, dann ist es Hoffnungslos.
Kleiner Tipp: Wenn ihr abgewiesen wurdet, von einem ARAR, habt ihr jederzeit das Recht ins TS zu kommen und eine ausführliche Erklärung für die Ablehnung zu erhalten.
Das gilt jedoch nur für die Fälle, die das Gespräch hatten, und dann nicht eingewiesen wurden.
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Löschen von Aufträgen
Ich weß bis heute nicht, warum Rangniedrigere das überhaupt können, aber daran wird sich wohl auch nichts ändern.
Ich kann nur sagen: Macht vom eurem Text eine Kopie. Sollte dieser Auftrag dann entfernt werden solllen, ohne das es einen Grund (eure Meinung nach) gab, kommt zu uns ins TS - ein Kollege, wenn vorhanden, wird sich dann diesen Text anschauen und ggf. begründen können, warum er entfernt wurde.
Ich verstehe bis heute auch nicht, warum die Mitarbeiter dies einfach unkommentiert entfernen. Das macht mir, und anderen Kollegen, die Dreifache arbeit.
Vll. könnte man es so einrichten, dass ein Psych. Anliegen zwei Mal entfernt werden muss - es also zwei unabhängige Meinungen gab. Keine Ahnung.
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Ein weiteres Problem, was ich persönlich als ARAR sehe, ist diese Gleichgültigkeit von allen Ebenen.
Letztens hatte ich 140 Minuten lang, zusammen mit einem Kollegen, eine RP-Situation, mit drei Patienten.
Für diese Aktion haben wir keinerlei Feedback bekommen - weder war einer der Polizeileitungen da, der sich dafür bedankte, noch einer vom Vorstand - nichtmal ein Wächter hat dies gesehen oder mitbekommen. Dann muss man uns ARARs aber auch verstehen - dass das Interesse - diese auszuführen- teils echt verschwindet.
Aber das, was wir hier machen, geht sehr weit über das hinaus, was man von einem ARAR erwarten kann. Weil wir sind permanent dran, sprechen und uns unterhalten zu müssen.
Wenn die Polizei ein Großeinsatz hat, wirds maximal mit den Kollegen, die einem bekannt sind, im nicht öffentliche Funk abgesprochen. Wir als ARARs stehen jeder Zeit dafür in der Öffentlichkeit und müssen - und wollen - uns dann die gesamte Zeit über mit einer uns fremde Person unterhalten. Da bitte ich auch einfach um Verständnis, dass man als ARAR, wie ich es teilweise mache - nicht täglich fünf Patienten besprechen kann.
Auch wenn es dann wieder heißt "Das musst du ja auch nicht" - was ich teilweise für einen Witz halte - denn wenn ich es nicht mache, macht es entweder max. 1-3 andere Kollegen, wenn sie denn mal da sind - ansonsten keiner. Die Onlinezeiten der "Möchtegern-Dr." (Hauptsache Titel) ist halt extrem Niedrig. Da bitte ich auch einfach um Verständnis, dass wir als kleines Team nicht permanent in der Psych. sitzen können.
Ich bin dabei, Kollegen die wirkliches Interesse haben, immer wieder mit einzuladen in psych. Gespräche, damit, sobald sie den Rang erhalten haben, diese auch sicher durchführen können - ist nicht meine Aufgabe, aber irgendwie muss ich mir Entlastung selbst anschaffen - und hoffen - das diese Mitarbeiter bisdahn Teil des Teams geblieben sind.
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Zu diesem Punkt noch:
- Ich bekomme fast täglich mind. 5-8 SMS mit der Anfrage auf ein Gespräch. Wie bitte soll man all diese bearbeiten?
Ich würde euch als ZIV einfach nur darum bitten, nicht unsere Dr. Privat anzuschreiben - sondern IMMER das ARAR-Notruf - System (Psych. Anliegen) zu wählen.
Dort bitte nicht reinschreiben "Möchte eingewiesen werden", sondern dort gehört euer ganz konkretes, detailreiches Anliegen rein.
Es macht mir extrem viel Arbeit, wenn ich das jedes Mal erstmal dem Patienten schreiben muss, bevor es überhaupt zu seinem Kontakt kommen kann.
Bitte einfach mal darauf achten, oder falls ihr Kollegen habt, denen dieses mitteilen.
Es wäre für uns somit auch viel leichter, Gruppengespräche zu organisieren, wenn es gebündelt in unseren System angezeigt werden würde.
Die idee mit den Terminen finde ich gut - wenn es eine Art "Postfach" geben könnte, im Forum oder ähnliches, wo die Leute extern Ihr Anliegen schreiben könnten - und es dann von einem Dr. gebündelt angenommen - und ein Terminvorschlag eingericht werden könnte. Glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass dies auf der Prioritätenliste ganz oben stehn wird.
Ich persönlich mache auch teils wirkliche Termine, 19 Uhr der, 20 Uhr der.... auch da wieder "Das muss man ja nicht", klar muss man nicht, aber eine Alternative wird mir auch nicht aufgezeigt. Wenn ichs nicht jetzt mache, bekomme ich halt morgen statt 5 SMS 15 SMS. Aber auch das bekommt keiner mit -
womit wir wieder beim Thema: Achtung vor der geleisteten Arbeit wäre.
Und bei der Achtung gehts nicht um das Einkommen oder so ein Schwachsinn - sondern dafür bräuchte es andere Insitutionen, die dies beobachten und dann dazu ein Feedback geben, sobald der Fall abgeschlossen ist. Aber das sind alles andere Geschichten, die sich nicht ändern werden. Selbst ein kurzes in den Funk kommen um zu fragen, ob alle gut ist, ist den Kollegen schon zu viel verlangt. O-Ton: "Warum? Das ist doch schwachsinn. Warum sollten wir zu euch in die Channel gehen und uns erkundigen?"
ich von meiner Seite kann nur sagen:
Meine Gespräche dauern mindestens 20 - teils sogar 80 Minuten. Die Zet muss man sich bei mir mindestens nehmen.
Und mir gehts in den Gesprächen nicht darum, dass nun alles perfekt stimmen muss - viel mehr ist mir der gegenseitige Respekt wichtig.
Wenn eine Person nur mit "ja/ nein" antwortet, fehlt mir auch das Verständnis dafür, schließlich geben wir euch USERE Zeit, da kann man erwarten, dass man sich mit einbringt.
Zusammenfassung:
Liefert uns einfach ein angenehmes Gesprächsklima, ohne Ghetto / Gossensprache, und wir sind auch lieb und nett....
Schreibt ARAR-Notrufe und begründet angemessen
Dr. Marvi von Fisch