Dein Vermächtnis

  • Lieber Oscar,


    wie kann man dich nur beschreiben. Soll man mit deiner einmaligen Persönlichkeit anfangen? Oder mit den Momenten, die du uns beschert hast? Schreibt man über deine unermüdliche Arbeit als Polizeiausbilder oder als Anker deiner Gang? Man könnte Bücher über dich schreiben, aber am Ende reicht doch nichts davon aus. Du warst all das, und doch so viel mehr als die Summe deiner Teile. Man muss dich getroffen haben, um zu verstehen, dass keine Beschreibung dir gerecht wird. Und wem die Ehre zuteil wurde, dich gekannt zu haben, weiß auch, welch ein besonderer Mensch uns nun geraubt wurde. Wir alle wissen, welche Lücke nun in unserer Mitte klafft. Daher möchte ich dir nun dafür danken, was du uns hinterlassen hast:



    Du hast uns gezeigt, was Toleranz ist.

    Jeden Menschen hast du mit deiner unbeugsamen Freundlichkeit gleich behandelt. Jeden Rekruten, jeden Neuling, jeden Regelbrecher. Auch wenn ich nie ein positives Wort über irgendetwas übrig hatte, hast du dich weiter mit mir abgegeben. Du hast allen eine Chance gegeben, egal wie sie sich verhalten haben. Dieses Vorbild hinterlässt du uns.


    Du hast uns gezeigt, was Mut ist.

    Niemals hast du dich in die Knie zwingen lassen, niemals dir den Mund verbieten lassen. Du hast stets das Richtige getan und dich für uns alle eingesetzt, als wir dich brauchten. Du hast niemals aufgegeben, nie jemanden zurückgelassen und immer bis zum Ende gekämpft. Dieses Vorbild hinterlässt du uns.


    Du hast uns gezeigt, was Elan ist.

    Kein anderer hat so für etwas gebrannt, wie du für uns. Mit unerschöpflicher Motivation bist du Tag für Tag an deine Aufgaben herangetreten und hast Leichtigkeit in die schwierigsten Herausforderungen gebracht. Niemand sonst hat andere mit seiner Begeisterung so anstecken können wie du. Dieses Vorbild hinterlässt du uns.


    Du hast uns gezeigt, was Würde ist.

    Nach deiner Diagnose hatten wir keinen Kontakt mehr. Deine knapp bemessene Zeit wollte ich nicht mit nutzlosen Besserungswünschen verschwenden. Und ich hatte Angst davor, die falschen Worte zu wählen, Worte, die ich später bereuen könnte. Also wählte ich gar keine - das waren die Falschen. Doch von dem, was ich über dich gehört habe, hast du dein Schicksal mit einer Fassung und einem unermüdlichen Optimismus getragen, den wir uns kaum vorstellen können. Was andere brechen würde, hast du ertragen. Dieses Vorbild hinterlässt du uns.


    Du hast uns gezeigt, was Nächstenliebe ist.

    Wenn es ein Wort gibt, womit ich dich in Erinnerung behalten möchte, dann dieses. Wo immer jemand Hilfe brauchte, warst du zur Stelle. Du hast dich niemals unterkriegen lassen und deine Zeit verwendet, um anderen zu helfen. Ob als Ausbilder oder Zivilist – oder einfach als Freund. Dieses Vorbild hinterlässt du uns.



    Oscar, ich werde dir mit dieser Liste nicht gerecht. Du hast unser aller Leben berührt. Manche von uns hast du für immer verändert, auch wenn wir es noch nicht wissen. Du hast das geschafft, was sonst niemand konnte: Du hast unsere Community geeint. Du bist für uns ein Vorbild gewesen, das Bestand haben wird, so lange wir leben. Du wirst nie vergessen.


    Es gäbe noch so viel zu sagen. Am Ende möchte ich nur noch das loswerden, was ich zu deinen Lebzeiten nie geäußert habe. Das, wofür ich ein zu großes Arschloch war, um es dir zu sagen. „gut gespielt oscar“. Und:


    Danke, Oscar.

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