Da es wohl viel zu lange dauern würde den weiteren Tagesablauf der Frauen in allen Berufbranchen zu erläutern, spezialisieren wir und jetzt mal auf den Beruf ARAR – Ärztin.
Der Aufgabenbereich als ARAR sollte an sich klar sein, Menschenleben retten, Menschen verarzten, Fahrzeuge reparieren, psychisch Kranke heilen … und… und… und… Eine Arbeit mit viel Verantwortung, großer Belastung, sowohl körperlich als auch psychisch, und einer hohen Individualität in jedem einzelnem Fall.
Für die Spezies Frau setzten wir jetzt einen wahllosen Namen ein, um das etwas einfacher erklären zu können. Wir nehmen also mal den Namen Lea.
Lea ist also jetzt eine Ärztin, die ihre Arbeit beginnen
möchte. In die Arbeitsklamotten geschlüpft und zur Garage geflitzt,
um das Dienstfahrzeug auszuparken. Man sollte eventuell mal am Rande
erwähnen, dass die Dienstsachen Gelb und Rot sind und mit
zusätzlichen Reflektoren ausgestattet sind, damit man sie auch ja
nicht übersehen kann. Also mal ehrlich, wer diese Dienstkleidung aus
100 Metern nicht erkennt, und mit dem Fahrzeug die Ärzte überfährt,
der sollte vielleicht mal einen Augentest durchführen, um sicher zu
gehen, dass er nicht die Mitmenschen mit seiner Blindheit gefährdet.
Das schöne im Beruf ARAR ist, dass man nur sehr selten alleine im Dienst ist, und sich im Notfall auf seine Kollegen verlassen kann. Das schwierige für Lea im Dienst ist wiederum, dass die freundlichen Mitarbeiter entweder so besorgt um ihr Wohlergehen sind, oder aber so wenig Vertrauen in sie haben, dass stets immer mindestens ein weiterer ARAR sich in unmittelbarer Nähe befindet. Nicht allzu selten sind es aber auch zwei, drei oder mehr Kollegen – an sich das selbe Phänomen wie beim Bäcker. Nun kommt es, wer hätte es auch anders erwartet, alle paar Minuten ein Notruf im ARAR-System ein und natürlich macht sich Lea, häufig mit Anhang, auf zum Notrufort, um dort, wenn möglich, zu helfen. Am Einsatzort angenommen, wird natürlich erst einmal die Lage erkundet und herumstehende Zivilisten zum Unfallhergang befragt. Da tritt wieder das bereits erwähnte Phänomen auf, dass von allen Seiten auf einmal die Spezies Mann herankommt und die bekannte Prozedur der Komplimente und Kniefälle beginnt. Danach bewegt sich Lea zu den am Boden liegenden Patienten und holt sie zurück zum Bewusstsein. Natürlich muss und wird sie auch eine ärztliche Behandlung durchführen. Dabei tritt natürlich mal wieder ein Problem auf – das schamlose Ausnutzen der männlichen Überheblichkeit gegenüber der Frau. Für die, denen jetzt nicht ganz klar ist, was damit gemeint ist – hier eine auf das entscheidende zusammengefasste Unterhaltung als Beispiel:
Lea: Einen schönen Guten Tag, Lea mein Name, von den ARAR. Wie geht es Ihnen?
Mann: Auh. Ja leider nicht so gut. Hier ist >> irgend eine Story einsetzen << passiert.
Lea: Ohje, das klingt ja gar nicht gut. Haben Sie denn irgend welche Schmerzen die Sie mir nennen können?
Mann: Also jetzt wo Sie da sind geht es mir wieder bestens. Schöne Augen haben Sie.
Lea: Danke, das freut mich zu hören. Dennoch bluten Sie an einigen Stellen, tut Ihnen denn gar nichts weh?
Mann: Oh ja doch, da unten in meiner Hose… Aber vielleicht können wir ja danach einen Kaffee zusammen trinken gehen?
Weiter muss man dazu erst mal nichts sagen. Natürlich kann es bei einem Unfall oder ähnlichen zu Verletzungen im Genitalbereich kommen, aber bei jedem dritten Patienten? Schon etwas merkwürdig oder?
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob es den Herren nicht etwas unangenehm ist, wenn Lea das gute Stück vor allen herumstehenden Leuten hervorholen muss, um dieses zu untersuchen… peinlich wird es, wenn sie danach in der Hose suchen muss.
Diese und noch viele weitere Unterhaltungen und Ereignisse sind der Alltag von Lea, aber natürlich auch von vielen weiteren Frauen auf den Inseln.
Fassen wir also mal alles oben aufgezählte zusammen:
Frauen haben eine Superkraft die alle Männer in der Gegend anziehen.
Frauen müssen sich dauerhaft Sprüche anhören, die weit unter der Gürtellinie liegen.
Frauen werden hinterrücks Beleidigt, nur weil sie eine Anmache oder eine Einladung zum Kaffeetrinken abgelehnt hat.
Frauen werden ausgelacht, wenn sie um Hilfe bitten.
Frauen die sich aufgrund ihrer Arbeit eine Höhere Position im Dienst erlangt haben, müssen sich unterstellen lassen, sie hätten sich hochgeschlafen.
Männer die die Frau ernsthaft unterstützen wollen, um ihr Sicherheit zu gewähren, werden dafür bestraft.
Vielleicht sollte die Spezies Mann mal darüber nachdenken, inwiefern „Gentelman“ noch eine Bedeutung hat, und warum sich die Spezies Frau wieder zurück in die Wälder verkriecht.
Vielleicht sollte die Spezies Mann mal darüber nachdenken, was man sagt, und wie man es sagt.
Vielleicht sollte die Spezies Mann mal darüber nachdenken, ob sie nicht lieber die Spezies Frau unterstützen sollte, anstatt sie zu vergraulen.
Und vielleicht sollten auch mal einige der Spezies Mann darüber nachdenken, ob sie nicht mal über ihren eigenen Schatten springen sollten und zu ihren Fehlern stehen die sie begangen haben.
Keiner der beiden Spezien ist perfekt und auch keiner der Spezien wird jemals perfekt sein, aber jeder ist in der Lage, an sich selbst zu arbeiten um das große und ganze perfekt zu machen.