Hallo liebes Tagebuch
Ich weiß gar nicht wo ich genau anfangen soll. Ich fühle mich innerlich leer und irgendwie benutzt.
Das ich keine liebevolle Dorfpomeranze bin wissen glaube ich alle auf unserer Insel. Ich sage immer wo es drückt und was mir gerade in den Sinn kommt auch wenn es furchtbar unangebracht ist. Dennoch bin ich eine Frau mit Gefühlen und mit Herz und Verstand.
Kaum bin ich auf diese Insel zurückgekehrt hörte ich die absolute Sensation: Herr Wilson ist verheiratet und alles scheint perfekt zu sein.
Ich gebe zu damals schon hat Sammy mich umgehauen wir kamen toll miteinander aus. Wir hatten furchtbar viel Spaß und uns konnte lange Zeit niemand trennen.
Doch dann verließ ich die Insel um mir meiner Selbst bewusst zu werden und neue Herausforderungen zu finden.
Jetzt bin ich wieder hier, alter Job und alte Bekannte laufen mir täglich über den Weg und es haut mich jedes mal vor Freude um.
Bei Sammy war das Gefühl anders. Wie soll ich es beschreiben? Ich hatte direkt das Gefühl, dass ich in seinen starken Armen liegen möchte, es fühlte sich vertraut und geborgen an. Dumm dabei war nur, dass dieses Gefühl nichts brachte,
denn Sammy war jetzt ein verheirateter Mann und er liebte diese Frau. Ich versuchte durch dumme Anmachsprüche und vielleicht auch durch zu viele sexuelle Reize sein Herz zurück zu gewinnen. Damit erreichte ich jedoch nur das Gegenteil.
Als ich dann erfuhr das Sunny lediglich auf das Geld und das Ansehen von Sam aus war, witterte ich meine Chance die Heldin in dieser Geschichte zu sein und ihn wieder für mich zu haben, aber weit gefehlt,
Sam redete zwar endlich mit mir und ich konnte ihm alles erklären, doch das Interesse spürte ich einfach nicht. Nun sind mehrere Tage vergangen ich tauschte mit ihm viele Nachrichten aus unter anderem auch wegen eines weiteren Polizeikollegen der wohl mit Frau Moon schon ein wenig intimer zu werden schien, aber ich merke einfach das ich hier fehl am Platz bin.
Vielleicht ist es Schicksal und das Leben hält etwas anderes für mich bereit, aber es tut ungemein weh.
Gestern traf ich meinen Freund Simon Straub wieder. Er war gerade im Polizeidienst und sah mich traurig über den Marktplatz schlurfen.
Meine Laune und meine Lebenslust wird von Tag zu Tag weniger und das bemerkte auch meine alter Freund Simon.
Wir saßen gemeinsam auf dem Marktplatz und er versuchte mich aufzuheitern doch nichts half, im Gegenteil ich fiel plötzlich in ein unendlich werdendes schwarzes Loch und hatte den tiefen Drang dem allen ein Ende zu machen.
Ich setzte mich auf die Straße in der Hoffnung das ein wildgewordener Passant mich anfährt, doch da war die Angst, dass ich es überlebe und eventuell ein Leben im Rollstuhl aushalten muss. Wenn ich es beende dann richtig, dachte ich.
Ich setzte mich in meine Limousine und fuhr zum Strand, die kleine Fischersbucht war der perfekte Ort, das Wasser war tief genug und meine Angst hatte ich auch über Bord geworfen, denn nichts könnte schlimmer schmerzen als mein gebrochenes Herz.
Ich fuhr einfach drauf los mit geöffneten Fenstern und schon nach Sekunden unter Wasser schnürte es mir die Kehle zu. Nicht nur die Kälte des Wassers machte mir zu schaffen sondern auch der Druck durch das hereinströmende Wasser.
Die Kälte war wie 1000 Nadelstiche auf meiner Haut und es klingt komisch, aber durch diesen Schmerz spürte ich eine tiefe Erleichterung. Mein Auto war komplett mit Wasser gefüllt und die Türen waren durch den Wasserdruck zu schwer um sie aufzubekommen.
Ich verlor das Bewusstsein und sah wieder nur ihn. Selbst als ich mein Leben aushauchte war nur er da. Ich wachte erst später wieder am Beckenrand neben Falki (meinen liebsten Bruder) und Simon auf.
Ich weiß nicht wie ich diesen Schmerz überstehen soll und hoffe er wird eines Tages weniger, doch ich kann meinen Bruder nicht allein lassen. Ich werde sehen wie sich die nächsten Tage entwickeln und was dieses beschissene Leben noch für mich bereit hält.
Das einzige was jetzt noch hilft ist der gute Alkohol, denn mit ihm verliere ich die Gedanken an Sam und kann meinen kaputten Verstand betäuben.